Pulsuhr mit Brustgurt: präzise wie ein EKG
- Erklärung der Funktionsweise
- Welche Modelle gibt es?
- Anwendungshinweise
- Etablierte Produkte und Hersteller
Pulsuhren mit Brustgurt Test & Vergleich 2024
Im Auto, Flugzeug oder auch in der Achterbahn ist die Sache klar: Ohne Gurt geht hier nichts, denn er bietet Sicherheit vor Verletzungen, die im schlimmsten Fall tödlich ausgehen können. Im Sport ist die Unfallgefahr in einer solch dramatischen Dimension natürlich längst nicht so hoch. Doch eine Pulsuhr mit Brustgurt ist nicht nur für die Steigerung der Trainingseffizienz gedacht, sondern zugleich ein verlässliches Hilfsmittel, um eine körperliche Überbelastung rechtzeitig zu verhindern, die sich je nach Kondition, Alter und gesundheitlicher Verfassung durchaus böse auswirken könnte. Häufig glauben Sportler, sich beim Training allein auf das eigene Körpergefühl und ihren Instinkt als Warnsystem verlassen zu können. Das mag im Falle sehr erfahrener Sportler zutreffen, doch gerade für Sport-Neulinge ist das Risiko von Fehleinschätzungen relativ hoch – und dabei so leicht zu vermeiden: ein Blick aufs Display zeigt die Messwerte in Echtzeit an, viele Modelle verfügen zudem über grafische oder akustische Alarmsysteme.
Aktuell sind vor allem Pulsuhren auf dem Markt, die am Handgelenk sitzen, denn sie bieten in Sachen Komfort viele Vorteile: Ihr Gewicht ist leicht, das Tragegefühl gewohnt (schließlich trägt man auch gewöhnliche Armbanduhren am Gelenk), es ist kein zusätzliches Equipment nötig. Allerdings können sie in Sachen Präzision den Modellen, die per Brustgurt die Herzfrequenz EKG-getreu messen, nur in den seltensten Fällen das Wasser reichen, wie nicht nur diverse Testreihen, sondern auch Nutzererfahrungen zeigen.
So sieht’s aus: Funktionales Design und ästhetische Optik
Der sichtbare Teil der Pulsuhr sitzt auch bei den Modellen mit Brustgurt am Handgelenk, denn die Messwerte werden auf dem Display angezeigt. Es versteht sich von selbst, dass diese Uhren aufgrund ihres Einsatzbereichs keine groben Klötze sind, schließlich soll kein Extra-Gewicht den Bewegungsablauf im Training störend beeinträchtigen. Daher sind sie durch die Bank kompakt gestaltet. Gut aussehen dürfen sie trotzdem: ein attraktives Design schränkt die Funktionalität ja nicht ein, sondern ist ein nettes Finish. Insbesondere für Damen ist die Farbauswahl groß, sie reicht von eleganten Metallic-Tönen über fröhliche Knallfarben bis hin zu sanften Rosa- und Lila-Nuancen und kann so nach dem Training auch als Accessoires im Job oder beim Ausgehen eingesetzt werden.
Für Herren überwiegen indes dezente Töne wie Schwarz, Grau oder Anthrazit, doch einige Hersteller wagen sich auch mit stärkeren Farben wie leuchtendem Mittelblau, sattem Grasgrün oder sogar hellem Orange an die Zielgruppe heran. Der Brustgurt selbst ist optisch unauffällig gearbeitet: er ist schmal designt, damit er sich nicht unter dem Funktionsshirt abzeichnet. Meist ist er in Schwarz getönt, ganz selten mal in Dunkelblau. Dies ist völlig ausreichend angesichts der Tatsache, dass er beim Sport ohnehin unter der Kleidung getragen wird – in Hinblick darauf ist seine Farbgebung wenig interessant. Der Brustgurt lässt sich beim Überziehen individuell anpassen und wird mit einem stabilen Schnellverschluss sicher geschlossen, so dass während des Trainings nichts verrutschen und die Messung stören kann.
So funktionieren Pulsuhren mit Brustgurt: Exakt wie ein EKG
Grundsätzlich gilt, dass die Messung per Brustgurt die älteste und gleichzeitig verlässlichste Variante ist, weil sie sich als weniger störanfällig als die vergleichsweise neue Handgelenksmethode bewiesen hat – vollkommen unabhängig davon, ob sie Indoor oder Outdoor getragen wird. Dies liegt daran, dass sie im Unterschied zu reinen Handgelenksmodellen direkt am Herzen sitzt, das Resultat ist also so sicher wie ein EKG. Vorne sind Elektronik und Messkammer montiert, an der Innenseite des Gurtes sind die Messelektroden untergebracht. In Echtzeit werden diese Ergebnisse an das Display weitergeleitet, auf dessen Anzeige sich unmittelbar offenbart, ob die Belastung in dieser Weise in Ordnung ist oder aber das Trainingstempo sofort abgeschwächt werden muss. Der Brustgurt wird unterhalb der Brust umgelegt, bei Männern in unmittelbarer Nähe zu den Brustwarzen.
Modelle ohne Brustgurt messen übrigens am Handgelenk mittels eines optisch-elektrisches Verfahren: hierfür durchleuchten die LED-Lichter auf der Innenseite die Adern unter der Haut und bestimmen auf diese Weise den Puls. Schwierigkeiten bereiten diese Methode häufig Sportarten mit ausgeprägten Armbewegungen wie es etwa beim Rudern, Tennis oder Boxen an der Tagesordnung ist, doch auch im Fitnessstudio kommt es bisweilen an einigen Geräten zu Problemen hinsichtlich der Präzision. Allerdings optimieren die etablierten Hersteller ihre Modelle ständig, so dass sich die Genauigkeit gegenüber den ersten brustgurtfreien Modellen, die im Jahr 2015 auf den Markt kamen, spürbar verbessert hat.
Plus und Minus: Gewohnheit ist alles
Einige Nutzer kritisieren, dass der Brustgurt scheuert und dadurch Hautirritationen oder sogar kleine Wunden verursacht. Andere finden schlicht den festen Sitz am Körper lästig und fühlen sich dadurch beim Training gestört. Diese Schilderungen sind jedoch offenbar Einzelfälle: Normalerweise sitzt der Brustgurt durch die individuelle Anpassung beim Anliegen so sicher und bequem, dass es zu keinen Reibungen kommt und man ihn während des Trainings sogar vergisst. Anders als beim Joggen im Park oder Radfahren im Wald trägt man im Schwimmbad natürlich Badekleidung, durch deren enganliegendes Material sich der Brustgurt schon mal anders abzeichnen kann, als dies bei einem Shirt der Fall ist.
Eine Pulsuhr ausschließlich fürs Handgelenk wirkt da zwar optisch diskreter, jedoch hat das Element Wasser so seine Tücken: Häufig sind die als „wasserdicht“ gekennzeichneten Uhren nicht für das Becken geeignet, das freilich deutlich tiefer als eine Dusche ist und auch ganz andere Wassermassen birgt. Tritt Wasser ein, funktioniert die Anzeige nicht mehr oder das system geht komplett kaputt. Auch die ausladenden Armbewegungen beim Schwimmen können der Präzision schaden; der Chlorgehalt ist ein weiteres Risiko. Ein garantiert wasserdichtes Brustgurt-Modell ist zwar teurer, doch die Investition lohnt sich für ambitionierte Schwimmer aufgrund seiner exakten Messfähigkeit zweifellos: Gerät bei einer Sportuhr mit Brustgurt, die nicht explizit fürs Schwimmen ausgezeichnet ist, Flüssigkeit zwischen Haut und Elektroden, wird das Messergebnis deutlich beeinträchtigt.
Extra-Features der Pulsuhren – mehr als der Brustgurt
So nüchtern die Brustgurt-Modelle auf den ersten Blick mitunter auch wirken, verfügen sie in Kombination mit einer innovativen Sportuhr, die entweder direkt zum Lieferumfang gehört oder kompatibel zu Produkten des Hersteller-Sortiments ist, doch meist über ein äußerst ansprechendes Innenleben: Die Liste der Zusatz-Features ist lang und reicht von spaßigem Zeitvertreib bis zu sinnvollen Trainingshilfen.
- Da wäre etwa ein integrierter Schrittzähler im Stil eines herkömmlichen Activity Trackers, der nicht nur die am Tag oder in der Woche zurückgelegten Schritte penibel erfasst, sondern zusätzlich den so erreichten Kalorienverbrauch errechnet.
- Anspornshilfen wie grafisch dargestellte Trainingsziele inklusive personalisierter Workouts sind bei Ausdauersportlern sehr angesagt und auch ein Music Player ist eine hübsche Idee zur Selbstmotivation.
- Ein Höhenmesser mit GPS oder Barometer eignet sich für Bergwanderungen und Kletterpartien, gelegentlich aber auch für Radtouren, die durch dicht bewachsene Waldgebiete mit Steigungen führen.
- Warnsignale bei Überlastung oder Flüssigkeitsbedarf sowie die Ruhepausen- und Schlafaufzeichnung zwecks Optimierung sind ebenfalls sehr angesagt.
- Kaum noch wegzudenken ist für viele Menschen die Smart Notification-Funktion, die SMS, E-Mails, Terminerinnerungen und Co. aufs Smartphone spielen.
- Elementar für eine detaillierte Auswertung des Trainings sowie die Auflistung gespeicherter Vergleichszeiten mit dem Ziel einer gesteigerten Effektivität sind spezielle Apps sowie die Möglichkeit, die relevanten Daten per Bluetooth auf dein Smartphone, Laptop oder Tablet übertragen zu können.
Die Vor- und Nachteile von Pulsuhren mit Brustgurt
Vorteile | Nachteile |
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Brustgurt und Uhr richtig pflegen
Was man liebt, das pflegt man. Praktischerweise ist die Pulsuhr selbst wenig pflegeintensiv: Ihre Armbänder sind aus schweißabweisendem Kunststoff gefertigt und somit ist es der Hygiene wegen absolut ausreichend, sie ebenso wie das Gehäuse gelegentlich mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Den Brustgurt hingegen sollte man durch seinen engen und breitflächigen Sitz am Körper regelmäßig reinigen, schließlich fließt beim Auspowern eine Menge Schweiß ins Material. Feuchtigkeit kann die Sendeeinheit unbeabsichtigt aktivieren, was die Batterielebensdauer beeinflussen kann, deshalb sollte man den Sender nach dem Sport aus dem Gurt nehmen (muss er gesäubert werden, nimmt man hierzu ebenfalls ein feuchtes Tuch und trocknet ihn anschließend ab). Schmutz wiederum wirkt sich negativ auf die Spannkraft des Brustgurtes aus. Allerdings ist er nur begrenzt waschbar, was mit seinem Material zusammenhängt: meist besteht er aus Kunststoff, manchmal aus textilem Material. Enthalten sind darin Metallteile, damit der für die Messung benötigte Strom hindurchfließen kann.
Ist der Brustgurt wasserdicht – und dies ist beim Gros der Fall – kannst du ihn beispielsweise direkt unter der Dusche oder mit einer Bürste unter fließendem Wasser ausbürsten. Dabei können allerdings Schweißrückstände im Gewebe verbleiben, was auf Dauer zu einem unangenehmen Geruch führen kann. Die Verwendung einer milden Seifenlauge kann Abhilfe schaffen; chemische Reinigungsmittel, Alkohol, Weichspüler oder Bleichmittel sind allerdings ein No Go, wenn du noch für längere Zeit Freude an deinem Brustgurt haben möchtest! Darüber hinaus empfehlen einige Hersteller, den Gurt nach Herausnahme der Sendeeinheit zusätzlich alle paar Wochen im Handwaschprogramm der Waschmaschine zu säubern (im Wäschenetz und mit Feinwaschmittel!). Verzichte dabei unbedingt auf den Schleudergang! Doch längst nicht alle Brustgurte vertragen den sanften Waschgang in der Maschine, für manche Modelle ist sogar Seife schädlich und daher allein das Ausspülen mit klarem Wasser zum Zwecke der Reinigung möglich. Es empfiehlt sich also, in dieser Frage genau der Herstellerinformation zu folgen, die bei den großen Marken auch online auf den jeweiligen Websites zu finden ist. Im Anschluss an die Reinigung wird der Gurt zum Trocknen aufgehängt – stecke ihn niemals in den Trockner!
Weggepackt: die richtige Aufbewahrung
Um die Aufbewahrung musst du dir nicht groß den Kopf zerbrechen: verwahre den Brustgurt und deine Pulsuhr ganz einfach bis zum nächsten Training möglichst sturzsicher bei deinen übrigen Sportsachen. Nutzt du sie für längere Zeit nicht, verstaust du sie in einem stabilen Etui, das sie vor unmittelbarer Sonneneinstrahlung abschirmt, um daraus resultierende Systemfehler zu verhindern. Zu niedrige Temperaturen wiederum verkürzen mit etwas Pech die Lebensdauer von Batterien, auch in dieser Hinsicht sorgt das Etui für eine gute Protektion. Das Gros der Sportuhren läuft per Batterie oder Akku. Deshalb solltest du vor dem Wegpacken den Akku-Stand im Blick haben, um ihn rechtzeitig aufladen zu können. Optimalerweise sollte er nicht unter 20 Prozent fallen, weil dies auf lange Sicht der Leistung schaden kann. Benötigt dein Modell einen USB-Anschluss, kannst du es beispielsweise am Laptop ganz unkompliziert aufladen.
Welche Pulsuhr mit Brustgurt passt zu mir? Die 4 Kaufkriterien
Als Entscheidungshilfe haben wir ein paar hilfreiche Kaufkriterien für dich in einer Übersicht zusammengestellt:
Kriterien | Hinweise |
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Arten |
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Gestaltung |
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Messung |
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Besonderheiten |
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Gute Hersteller für Pulsuhren mit Brustgurt
Obwohl die Auswahl an Pulsmessern groß ist, ist die Zahl der Modelle mit Brustgurt im Vergleich zu den Sportuhren ohne dieses Extra überschaubar. Bewährte Sportelektronik-Hersteller in diesem Segment sind Sigma, Polar und Garmin.
Beliebt sind darüber hinaus die folgenden Marken – sie sind häufig als Kombination erhältlich, teils werden die Brustgurte aber auch separat angeboten:
- Adidas
- Baltico
- Berryking
- Beurer
- Crivit
- Pearls
- Runtastic
- Sanitas
- Tom Tom
- Ultrasport
Die 4 beliebtesten Pulsuhren mit Brustgurt
Beurer PM 25 Pulsuhr
Besonderheiten
- Trainingsbereich individuell einstellbar (Alarmfunktion inclusive)
- Berechnung von Kalorienverbrauch und Fettverbrennung
- Geeignet für Schwimmer (wasserdicht bis 30 Meter)
- Analoge Signalübertragung
- Modernes Design
Sanitas SPM 25 Pulsuhr
Besonderheiten
- Durchschnittliche und maximal Herzfrequenanzeige
- Displaybeleuchtung
- Diverse Alarmfunktionen
- Uhrzeit- und Kalenderanzeige
- Wasserdicht
Sigma Sport Pulsuhr PC 15.11
Besonderheiten
- Wird von Fitness-Geräten erkannt
- Gurt ist kompatibel mit allen Sigma-Pulsmessern
- Rundenzähler und Zonenalarm
- Beleuchtetes Display
- Batteriestatusanzeige
- Wasserdicht
Polar M400 GPS-Laufuhr
Besonderheiten
- Messung von Tempo, Distanz und Höhe
- Training in individualisierten Herzfrequenz-Zonen
- Fitness-Test
- Feedback-Funktionen zur Steigerung von Motivation und Effizienz
- Tageslichtgeeignetes hochauflösendes Display
Fazit
Back to basics! Pulsuhren mit Brustgurt beschränken sich meist auf ihre unanfechtbare Stärke: sie sind Garanten für absolut exakte Messergebnisse und somit vor allem für ambitionierte Sportler interessant. Innovative Zusatzfunktionen wie Messengerdienste, Music Player oder Wetteranzeigen oder aber modischer Schnickschnack gelten in dieser Zielgruppe oft eher als uninteressantes Chichi, wenngleich die zunehmend stylische Optik der Uhren als Anzeichen für eine Trendwende verstanden werden kann – und natürlich gibt es auch Leistungssportler, denen zusätzliche Features wiederum sehr wichtig beim ihrem Training sind. Einsteigermodelle sind abhängig von ihrem Ausstattungsvolumen bereits ab rund 50 Euro zu haben, hochwertige Produkte kosten bis zu 400 Euro.